Patentiert: Triqbriq soll die Holzbauindustrie revolutionieren
Die mikromodularen Holzbausteine wurden in Stuttgart erfunden und werden seit Ende des letzten Jahres in Tübingen produziert. Das erste Projekt wurde kürzlich in Stuttgart-Weilimdorf umgesetzt. Die Macher des Produkts, das Triqbriq genannt wird, haben die Absicht, das Bauen mit Holz zu revolutionieren.
Das Produkt erzeugt Begeisterung. Die Einfachheit des Triqbriq überfordert viele, denn es bietet Lösungen für viele Fragen auf einmal. Es ähnelt einem vergrößerten Lego-Stein. Ein Würfel besteht aus einzelnen Kanthölzern, die dreidimensional miteinander verbunden sind. Sie werden nur durch Buchendübel zusammengehalten, ohne jeglichen Leim oder Kleber.
Dank einer Wandstärke von 25 Zentimetern können Gebäude mit bis zu zwölf Etagen errichtet werden. Am Ende ihres Lebenszyklus können die Briqs sortenrein entfernt und wiederverwendet werden. Zur Herstellung der Briqs wird beispielsweise Recyclingholz, Sturmholz, Bruchholz oder Durchforstungsholz verwendet, das anderweitig aufgrund kleiner Schäden nicht genutzt werden kann. Durch die weltweit patentierte dreidimensionale Verarbeitung von Triqbriq wirken sich solche kleinen Schäden oder Schwächen im Holz nicht auf die statische Tragfähigkeit aus.
Die Briqs sind leicht und klein, was interessante Gebäudeformen ermöglicht. Sie können auch dort eingesetzt werden, wo kein Kran aufgestellt werden kann. Zum Beispiel denkt man an Aufstockungen in beengten Innenstädten oder den Bau von Berghütten in schwer zugänglichen Regionen.
Die Kreislaufwand erhielt auf der Bau 2023 einen Preis. Die Kosten für einen Quadratmeter Rohbauwand belaufen sich auf 196 Euro, sagt Wörner. Darauf können beispielsweise Lehm- oder Holzfaserplatten sowie Klinkersysteme montiert werden.
Bei der Produktion und auf der Baustelle fallen keine Abfälle an. „Ein Kubikmeter Triqbriqs spart etwa eine Tonne CO2 ein“. Etwa 700 bis 800 Kilo CO2 sind im Holz gespeichert, der Rest wird im Vergleich zur Herstellung einer konventionellen Rohbauwand eingespart. Weder bei der Produktion noch beim Transport auf der Baustelle oder bei der Verarbeitung fallen Abfälle an.
Die Produktion läuft seit Ende des letzten Jahres in Tübingen, wo 1200 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Es handelt sich um eine ehemalige Schreinerei, die bereits mit einer Absauganlage und einem Spänesilo ausgestattet war. Das Unternehmen lässt die Kanthölzer von regionalen Sägewerken liefern und sie werden dann vollautomatisch von Kuka-Robotern zu Briqs verarbeitet. Dabei handelt es sich um gebrauchte Roboter aus der Autoindustrie.